Tabellarische Übersicht: Anorganische Farbpigmente

Farbe

Pigment

Eigenschaften

Schwarz

Pflanzenschwarz

 

Verkohlung tierischer oder pflanzlicher Substanzen (Knochen, Elfenbein, Holz, Weinreben etc.); alkalisches Bindemittel

Lichtbeständig, hohe Deckkraft, Verträglichkeit, geringe Kosten

 

 

 Rußschwarz

Verrußen von Harzen oder Ölen, fast reiner Kohlenstoff

Hohes Färbevermögen, sehr feine Körnung

 Bergbauprodukte

Eisen- und Manganoxide

 

Weiß

Gips (Calciumsulfat)

Gips wird mit Leim versetzt als Malgrundierung verwendet; plastische Gestaltung (Bauwesen)

Kalk (Calciumcarbonat)

 

Brennkalk, der durch Wasser zu Sumpfkalk „gelöscht“ wird, Grundierung zur Malerei (Fresko)

Kreide (Calciumcarbonat)

aus Meereslebewesen gewonnen, minderwertig und preiswert

Rot

Rote Erdpigmente

Roter Ocker, Rötel, Rubrica

Eisen(III)oxid. 

 Lichtecht, ergiebig, preiswert, intensive, scharfe Töne

Hämatit

Eisenoxid, rote Erden oder gemahlenes Eisenerz. Hämatit, auch Blutstein, Eisenglanz, Specularit, Iserin, Roteisenstein, Roteisenerz oder Rötel genannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide (und Hydroxide) mit der Summenformel Fe2O3 und die häufigste natürlich auftretende Modifikation des Eisen(III)oxids.

Nicht so intensiv wie Zinnober und Mennige, die erst ab dem Mittelalter verwendet wurden (Krapplack, Karmin, Drachenblut)

Gelb

Gelber Ocker (Eisen[III]Oxidhydrat) – ähnlich dem roten Ocker

Gelb wird häufiger als Farbstoff nicht als Pigment gewonnen

Braun

Natürliche Erden

 

Lichtbeständig, in allen Bindemittelsystemen sehr gut verwendbar

Umbra

Natürliches Erdpigment mit einem hohen Anteil an Mangan

Ähnlich rotem und gelbem Ocker

Grün

Grüne Erden

Verwitterungsprodukte metallangereicherter Silikate, die als Steinschichten in der Erdkruste vorkommen

 

Grüngelb bis Grüngrau; Licht- und Kalkfest, gutes Pigment für die Wandmalerei aber auch in anderen Bindemittelsystemen gebräuchlich

Malachit

Berggrün, basisches Kupfercarbonat, das meist mit Azurit vorkommt; eingesetzt mit dem Beginn der Kupfergewinnung

Leuchtendes, sehr kostbares Färbemittel

Blau

Ultramarinblau

 

Lapislazuli, ein Natrium-Aluminium-Silikat enthält Ultramarinblau. Das durch aufwendige Reinigung herausgelöste Pigment ist tiefblau und wurde gegen Gold aufgewogen.

Die Nutzung als Pigment ist in der Antike nicht bekannt; Lapislazuli war seit der Herstellung von Edelsteinartefakten, ab ca. 3000 v. Chr.  bekannt (Herkunft Afghanistan)

Ägyptischblau

 

Calcium-Kupfersilikat entsteht durch Sintern von Quarzsand, Kalk, Kupferverbindungen und Soda

Diese künstliche Herstellung war in Ägypten ab der Mitte des 3. Jt.s v. Chr. bekannt